Touching Thoughts: Volumetrische Visionen in digitaler Pathologie, Neurowissenschaften und Medienkunst ist ein interdisziplinäres Projekt, das in Kooperation zwischen der Netzkulturinitiative servus.at - Kunst und Kultur im Netz und der Medizinischen Fakultät der JKU (Department für Pathologie und Molekulare Pathologie und Institut für Anatomie und Zellbiologie der JKU) durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, Protokolle und Modi der dreidimensionalen Bildgebung im Bereich der digitalen Pathologie zu erforschen und gleichzeitig zu untersuchen, wie wissenschaftliches und medizinisches Wissen und Wahrheit durch digitale Technologien erzeugt werden. Touching Thoughts ist das Ergebnis einer Kombination aus künstlerischer Praxis und wissenschaftlicher Methodik und wurde durch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der JKU und Medienkünstlern zum Leben erweckt".
➡ Der wissenschaftliche Ansatz
Um einen tieferen Einblick in das Gewebe zu erhalten, versuchen Neurowissenschaftler und digitale Pathologen an der JKU, dieses dreidimensional darzustellen. Mit Hilfe modernster Mikroskopietechniken wie der konfokalen Mikroskopie und der Lichtblattmikroskopie sind die Wissenschaftler in der Lage, dreidimensionale mikroskopische und nanoskopische Visualisierungen von Gewebeproben aus dem Gehirn und anderen Körperteilen zu erstellen. Die Proben stammen aus gesundem, krebsbefallenem oder anderweitig erkranktem Gewebe. Anstatt mit 2D-Bildern zu arbeiten, können die Forscher dank fortschrittlicher Bildgebungstechnologien eine neue Dimension der Realität erreichen, die eine medizinische Untersuchung über die Grenzen der physischen Beobachtung hinausführt. Darüber hinaus bietet die 3D-Visualisierung mehr Informationen für die Analyse, was zu einer besseren Diagnose führt.
➡ Die künstlerische Touch
Mit dem Ziel, die Produktionsbedingungen, die Ästhetik und die Modalitäten der Interaktion mit dieser Art von Daten zu erforschen, wurden sechs Medienkünstler zur Teilnahme am Projekt Touching Thoughts eingeladen: Simone C. Niquille, Chaeyoung Kim & Francesco Luzzana, Błażej Kotowski, jiawen uffline und Sofia Talanti, die eng mit den Wissenschaftlern an einem vorgegebenen Set von 3D-Zellbildern arbeiteten. Ausgehend von ihrer eigenen künstlerischen Praxis, aber gleichzeitig inspiriert von den wissenschaftlichen Methoden, konzentrierte sich jeder der Künstler auf unterschiedliche Aspekte des Bildgebungsprozesses, der Produktionsprotokolle und der Datenvisualisierung.
Die daraus entstandenen Projekte, die im Rahmen des Ars Electronica Festival 2024 im JKU medSPACE gezeigt wurden, beschrieben und entmystifizierten die Rechenebenen der medizinischen Wissenschaft und beleuchteten, wie digitale Technologien zu wissenschaftlichen Erkenntnissen beitragen. Zusätzlich zur Ausstellung fanden zwei Präsentationen im medSPACE statt, die von den beteiligten Künstlern und Wissenschaftlern moderiert wurden. Eine kurze Videodokumentation über die Entwicklung des Projekts wird Ende des Jahres präsentiert.
Ausstellung JKU medSPACE Foyer
4. bis 8. September 2024
Vorträge medSPACE
5. + 8. September 2024
Beteiligte Künstler & Wissenschaftler
Davide Bevilacqua, Sewmi Delana, Saad Ahmed Faisal, Jan Maximilian Janssen, jiawen uffline, Chaeyoung Kim, Sabina Köfler, Błazej Kotowski, Francesco Luzzana, Michelle Mottl, Simone C Niquille, Sofia Talanti, Lisa Wurm
Kooperationspartner & Unterstützer
JKU - Department für Pathologie und Molekulare Pathologie
Institut für Anatomie und Zellbiologie der JKU
servus.at - Kunst und Kultur im Internet
Ars Electronica Festival
Das Projekt wird von der JKU LIT und dem Land Oberösterreich gefördert.
Besonderer Dank an die LINZAG, Hauptsponsor von servus.at 2024-2025
& die Kunstuniversität Linz