Touching Thoughts ist ein Kunst- und Wissenschaftsprojekt, initiiert von servus.at und der Medizinischen Fakultät der JKU (Institut für Pathologie und Molekularpathologie und Institut für Anatomie und Zellbiologie). Das Projekt wurde im Sommer 2024 von einer Gruppe von WissenschafterInnen der JKU und MedienkünstlerInnen entwickelt, die gemeinsam an der dreidimensionalen Darstellung von Gehirn- und Körpergeweben mittels modernster Mikroskopietechniken arbeiteten. Das Ergebnis dieser interdisziplinären Zusammenarbeit sind fünf Projekte, die im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2024 im Foyer des medSPACE der JKU ausgestellt wurden:
➡ Simone C Niquille_ Flat earth, flat body
➡ jiawen uffline_ Data into Flesh, Flesh into Data
➡ Chaeyoung Kim & Francesco Luzzana_ Scatter Chatter: The Becoming of the Sample
➡ Błazej Kotowski_ The Latent Force of Living Form
➡ Sofia Talanti_ Cyborgs Need No Redemption
Die am Projekt beteiligten Künstler untersuchten die von den Wissenschaftlern erstellten Visualisierungen und Daten, studierten die Produktionsprotokolle und konzentrierten sich jeweils auf ausgewählte Aspekte des Bildgebungsprozesses. Simone C. Niquille schuf ein Hörstück über die drei Dimensionen des menschlichen Körpers und die Technologien, die sein Volumen zu erfassen versuchen, indem sie Wissenschaftler interviewte und ihre Ziele, Ideale und Visionen für die volumetrische Darstellung dokumentierte. Chaeyoung Kim & Francesco Luzzana verfolgten die Reise der Probe und die Protokolle, die ihre Bewegungen regeln, und luden das Publikum ein, Teil dieser Choreografie von Händen und Gesten zu werden. jiawen uffline reflektierte über die porösen Grenzen zwischen dem beobachteten Volumen, den Zellen und ihren Bestandteilen und dem unvermeidlichen Austreten von interstitiellen Flüssigkeiten und Daten. Błażej Kotowski testete die unsichtbaren Regeln, die die unkoordinierte Synchronität zellulärer Automatismen steuern, und schuf eine sich entwickelnde Simulation von lebendem, gesundem und krebsartigem Gewebe. Sofia Talanti schließlich stellte sich die endgültige Transzendenz des Cyborgs vor, einer Kreatur mit organischer und mechanischer Natur, die sowohl das Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis als auch die Grenzen jeglicher Technologie repräsentiert.
Die Ausstellung zeigte die künstlerischen Produktionen und den ihnen zugrunde liegenden künstlerischen Prozess sowie zusätzliche großformatige volumetrische Visualisierungen der Abteilung für Pathologie und Molekularpathologie und des Instituts für Anatomie und Zellbiologie.
Die Projekte wurden außerdem auf der großen Ausstellung im medSPACE am 5. und 8. September 2024 präsentiert.
Titelbild + Bild 2,3,4,5,7 © sabiswabis, Bild 1,6,8 © Linaá Pulido Barragán