Conversations with Computers

2021

Seit 2014 belauscht eine weibliche Stimme in Form einer runden schwarzen Box Millionen von Haushalten auf der ganzen Welt. Der Traum vom Sprachcomputer ist endlich wahr geworden. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn wir jetzt mit Computern sprechen? Wie greift es in unsere Privatsphäre ein? Warum klingen die Stimmen alle weiblich und warum sind sie so unterwürfig?

Bislang waren Computer leblose Objekte, die ihren NutzerInnen in erster Linie als Werkzeuge zum Erreichen bestimmter Ziele dienen. Das hat sich auch mit der Einführung der Stimme als Schnittstelle zum Gerät nicht geändert. Doch seit die Software Siri im Jahr 2011 auf die iPhones kam, hat das Smartphone nicht nur eine Stimme, sondern auch eine Persönlichkeit bekommen. Dass die Stimmen in Geräten wie Siri, Alexa und Cortana alle jung und weiblich sind, liegt laut Herstellern daran, dass sie in (nicht öffentlich zugänglichen) Nutzerstudien als die vertrauenswürdigsten und sympathischsten eingestuft wurden. Die UNESCO hat 2019 einen Bericht erstellt, dass diese "weiblichen" Computer zu geschlechtsspezifischen Vorurteilen beitragen und bereits vorhandene Vorurteile verstärken.

Das wollen wir ändern! Spielerisch wollen wir uns die Stimmen zu eigen machen. In einer Worksession werden 10 Personen eingeladen, sich in den Bergen zu treffen und ihre eigenen Computer-Gesprächspartner aktiv zu gestalten. In einer mehrtägigen Veranstaltung kommen TeilnehmerInnen zusammen, um die Art und Weise, wie Technologie funktioniert, zu verstehen und zu verändern. Darüber hinaus wollen wir nicht nur die Technologie, sondern auch ihre sozialen Auswirkungen diskutieren, weshalb es uns besonders wichtig ist, eine vielfältige Gruppe von Menschen in Bezug auf Alter, Herkunft und Geschlecht anzusprechen.

Mit Vorträgen, Workshops, Spielen und Diskussionsrunden werden wir Anreize schaffen, sich eigenständig mit verschiedenen Themen rund um Sprache, KI und Technologie zu beschäftigen. Gemeinsam werden wir neue Computer-Persönlichkeiten erträumen und unsere Silizium-Freunde in Form von künstlerischen Interventionen präsentieren.

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