
♦ A guide to disruptive UGC (User-Generated Content) - Workshop by S()fia Braga ♦
Do, 26. Oktober 10:00 - 18:00 Uhr
Fr, 27. Oktober 10:00 - 15:00 Uhr
Wohnzimmer der Zeitbasierte Medien (Kunstuniversität Linz), Domgasse 1, 4. Stock, 4010 Linz
♦ Kurze Übersicht:
Der Workshop "A guide to disruptive UGC" wird von der Transmedia-Künstlerin S()fia Braga gehalten und ist Teil des von servus.at organisierten AMRO Research Lab 2023. Gemeinsam mit der Künstlerin werden die TeilnehmerInnen die Nutzung von User Generated Content (UGC) auf Social Media Plattformen wie TikTok als neue Marketingstrategie zur effektiven Bewerbung und zum Verkauf von Produkten erkunden. Der erste Teil des Workshops beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die die UGC-Kultur mit sich bringt und mit den neuen Formen der freien Arbeit, die dabei entstehen. Darüber hinaus werden den Teilnehmer|innen Beispiele für Guerilla-Taktiken vorgestellt, die darauf abzielen, diese Dynamik zu untergraben. Im zweiten Teil des Workshops werden die TeilnehmerInnen aufgefordert, kurze Videos zu erstellen, die alternative und/oder kreative Wege der Nutzung von Online-Transmedia-Storytelling erforschen. Die Videos sollen die konventionelle Erzählweise von Social Media Plattformen untergraben und in Frage stellen.
*Teilnehmen|innen außerhalb der Kunstuniversität sind herzlich willkommen!
♦ Detaillierte Workshop-Beschreibung:
In der heutigen Landschaft der sozialen Medien haben wir uns an die ständige Bombardierung mit Werbung gewöhnt. Marken und Unternehmen haben diesen Wandel im Verbraucherverhalten erkannt und neue Wege gesucht, um unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen. Vorbei sind die Zeiten, in denen ausgefeilte Werbung unser Interesse weckte; heute sehnen wir uns nach Authentizität. Diese Erkenntnis hat UGC-Creators hervorgebracht - Benutzer, die Inhalte ähnlich wie herkömmliche UGC (User-Generated Content) erstellen und gleichzeitig Marken bei der Werbung für ihre Produkte unterstützen.
In der ersten Phase des Workshops werden wir uns mit den Feinheiten der Kontrolldynamik in den sozialen Medien befassen und dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Herausforderungen legen, die sich durch UGC-Marketingstrategien und das Aufkommen neuartiger Formen der freien Arbeit ergeben, wobei wir uns auf Plattformen wie TikTok konzentrieren. Wir werden uns mit verschiedenen künstlerischen Praktiken auseinandersetzen, die darauf abzielen, die Dynamik von Social-Media-Plattformen zu untergraben und das Nutzererlebnis durch Online-Guerilla-Taktiken zu stören, und wir werden uns mit einigen der wichtigsten Internet-Trends und Subkulturen beschäftigen, um uns darauf vorzubereiten, unseren eigenen subversiven UGC zu schaffen.
Während des gesamten Workshops sind die TeilnehmerInnen eingeladen, kurze Videos zu erstellen, in denen sie die konventionelle Erzählung, an die wir uns auf zentralisierten Social-Media-Plattformen gewöhnt haben, untergraben, während sie alternative und kreative Wege des Online-Transmedia-Storytellings erkunden.
♦ Der Kontext:
Der Workshop findet im Rahmen des AMRO Research Lab 2023 statt, das der Netzkulturverein servus.at mit der Transmedia-Künstlerin S()fia Braga organisiert. S()fia Bragas Forschung "You're all caught up: camouflage and exposure in the age of platform capitalism" erforscht die komplizierten Kontrolldynamiken, die durch die Betriebsstrukturen zentralisierter Social Media Plattformen ermöglicht werden, sowie deren soziologische Implikationen. Dabei konzentriert sie sich auf Themen wie partizipative Kontrolle - und untersucht das Konzept der Interveillance -, aufkommende Formen der freien Arbeit und Strategien, um sich selbst sorgfältig zwischen Sichtbarkeit und Täuschung abzuwägen, während man den "dunklen Wald des Internets" durchquert.
♦ Lebenslauf der Künstlerin:
S()fia Braga ist eine italienische Transmedia-Künstlerin, die zwischen Wien und Linz lebt und arbeitet und künstlerische Forschung betreibt, die digitale und postdigitale Praktiken miteinander verbindet. Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung neuer Technologien, um spekulative Fantasien zu schaffen, die sich mit Themen wie Transhumanismus, menschlicher und nicht-menschlicher Zusammenarbeit und nicht-menschlicher Handlungsfähigkeit auseinandersetzen. Darüber hinaus untersucht S()fia in ihrer Arbeit das Konzept der "Interveillance" und beleuchtet die verborgene Machtdynamik, die durch die Betriebsstrukturen zentralisierter sozialer Medienplattformen ermöglicht wird, sowie deren soziologische Implikationen. S()fias Identität ändert sich ständig und geht Hand in Hand mit den Erzählungen, die sie kreiert: In den letzten Jahren war sie Künstlerin, transhumanistische Unternehmerin, KI-Autorin, Cyberstalkerin, TikToker und mutierte mehrmals zu einer monströsen Kreatur. Sie studierte Bildende Kunst (BA, MA) an der Akademie der Schönen Künste von Bologna (IT) und Interface Cultures (MA) an der Universität für Kunst und Design in Linz. Derzeit ist sie Dozentin und Co-Koordinatorin für das Curriculum "Menschenrechte im digitalen Zeitalter" an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Im Jahr 2022 gewann sie das Bank Austria Studios Grant und die Kunstförderpreise der Stadt Linz in der Kategorie Neue Medien, Design und Kommunikation. Ihre Arbeiten wurden unter anderem beim Ars Electronica Festival (AT), Xie Zilong Photography Museum (CN), XII Video Vortex Conference (MT), WRO Media Art Biennale (PL), Deutsche Bank (IT), Schlossmuseum Linz (AT) und Pinacoteca Albertina di Torino (IT) ausgestellt.