
Die Künstlerin Ioana Vreme Moser und die Kuratorin Diane Pricop sind die Teilnehmer des Research Lab 2025 mit dem (Arbeits-)Titel „Fluidic cookbook“. Das „Fluidic cookbook“ ist ein intimer visueller und schriftlicher Essay über eine alternative Geschichte der Computerhardware durch die Wiederbelebung der Fluidik, einer Innovation aus der Mitte des 20. Es träumt von einer Zukunft, in der Maschinen aus Luft und Wasser statt aus seltenen Erden hergestellt werden. Die künstlerische Untersuchung befasst sich mit einer alternativen, veralteten Technologie namens Fluidik, die parallel zur Elektronik entwickelt und dann aufgegeben wurde, weil sie nicht so schnell wie ihr mineralisches Gegenstück arbeiten konnte. Die Untersuchung beginnt mit einer phantasievollen und spekulativen Übung, bei der Computer flüssig werden.
In den nächsten zwei Wochen werden Ioana und Diane das Thema vertiefen, indem sie relevante historische Elemente identifizieren, den Prozess des Aufbaus der Morphologie aufschlüsseln und die Relevanz dieses Modells untersuchen, mit dem Ziel, diese Forschung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Das Research Lab 2025 verfolgt 2 Ziele:
- Erstellung eines Entwurfs für eine zukünftige Publikation
- Festlegung, wie diese Methoden durch ein Open Source Toolkit verbreitet werden können.
In diesem Sinne gibt es einige Meilensteine, die diese Residency begleiten werden:
_>Eine Präsentation des Cookbooks am 16.04. um 18:00 Uhr im Clubraum STWST
Dieser Vortrag untersucht die verführerischen Formen, die fluidische Schaltkreise annehmen, Formen, die die Morphologien unserer heutigen elektronischen Maschinen neu erfinden können. Diese verführerischen gekrümmten Morphologien wirbeln, zischen und pulsieren fast trotzig gegen die rechteckigen Leiterplatten, die unsere digitalen Maschinen und ihre Geschichte dominieren. Dieser Vortrag wird sich auf die Fluidik als zukünftige Alternative zur Elektronik konzentrieren und eine parallele Geschichte aufzeigen, in der sich die Technologie an die natürlichen Zyklen anpasst, anstatt sie zu überlagern.
_>Open Labs* am 17.04. und 18.04. von 16:00 bis 18:00 Uhr im Clubraum STWST
Diese Workshops werden sich mit der Analyse und praktischen Anwendung von Methoden zur Montage von Morphologien beschäftigen. Wir empfehlen die Teilnahme an der vorhergehenden Veranstaltung, um die Einarbeitung in die Prozesse zu optimieren.
Anmeldungen an: office@servus.at
Für weitere Informationen zu diesem Thema laden wir euch ein, einen Blick auf diesen Artikel zu werfen, der in der letzten Ausgabe der Versorgerin veröffentlicht wurde.
Kurzbiographien
Ioana Vreme Moser (DE/RO)
Ioana Vreme Moser (*1994) ist eine rumänische Klangkünstlerin, die sich mit Hardware-Elektronik, spekulativer Forschung und taktilen Experimenten beschäftigt. In ihrer Praxis verwendet sie raue elektronische Prozesse, um verschiedene Klangmaterialitäten zu erhalten. Sie bringt elektronische Komponenten und Steuerspannungen in verschiedene Interaktionssituationen mit ihrem Körper, organischen Materialien, verlorenen und gefundenen Gegenständen und Umweltreizen. Aus diesen Kollisionen entstehen synthetische Klänge, die persönliche Erzählungen und Beobachtungen über die Geschichte der Elektronik, Produktionsketten, Brachland und die Verflechtung mit der natürlichen Welt enthalten.
Performances und Ausstellungen u.a. im ZKM (DE), Singuhr (DE), National Gallery of Denmark (DK), Fonderie Darling (CA), Akademie der Künste Berlin (DE); Manifesta 14 (XK); SFX - Sound Effects Seoul (KR), Ars Electronica (AT), Simultan Festival (RO); Eigen+Art Lab Berlin (DE).
Links: www.ioanavrememoser.com, Instagram @ioana.vreme.moser
Diane Pricop / Obsolete Studio
Nach einer frühen Karriere in der Kulturprogrammierung für multifunktionale Veranstaltungsorte und unabhängige Gemeinschaftsräume war Diane Pricop 2019 Mitbegründerin von Obsolete Studio, das Künstler-Forscher und Projekte unterstützt, die sich mit der Verflechtung von ökologischen, sozialen und technologischen Herausforderungen befassen, durch Bildungsprogramme, interdisziplinäre Forschungsprojekte und ihren Blog. Derzeit lebt sie in Bukarest, wo sie sich auf die Entwicklung von Kunst-Wissenschaftsprojekten wie Residenzen, Kunstproduktionen und Ausstellungen sowie auf europäische Kooperationen konzentriert.