Im Juli und August war die russische Digitalkünstlerin Dasha Ilina zu Gast in der Stadtwerkstatt, wo sie an ihrem neuen Projekt „Center for Networked Intimacy“ arbeitete. Während ihres Aufenthalts entwickelte und bot Dasha einen Workshop in FLUT und eine Abschlusspräsentation im servus clubraum an.
Das Center for Networked Intimacy lädt zu einem Workshop ein, der sich mit den Strategien und Gesprächsthemen rund um die Entwicklung von Beziehungen im digitalen Zeitalter beschäftigt. Der künstliche Charakter von Beziehungen, die mit Hilfe von Technologie entstehen, wird seit der Erfindung sozialer Netzwerke immer deutlicher, und die Gefühle von Entfremdung und Einsamkeit haben sich während der Covid-19-Pandemie, die uns ein Umfeld ständiger Online-Verbindungen aufzwingt, noch verstärkt.
Während des Workshops werden die Teilnehmer mit der Idee vertraut gemacht, sich der Handlungen, Gedanken und Erfahrungen eines anderen Menschen „ambient aware" (atmosphärisch bewusst) zu sein, ohne ihm physisch nahe sein zu müssen und ohne diese Informationen ausdrücklich anzufordern (Quelle: http://cyborganthropology.com/Ambient_Awareness). Im Anschluss an eine Diskussion über den Begriff des „Umgebungsbewusstseins“ (ambient awareness) werden die Teilnehmer aufgefordert, darüber nachzudenken, wie sich solche Beziehungen auf sie ausgewirkt haben, und jemandem, dem sie sich nur über die sozialen Medien nahe fühlen, ein personalisiertes Audio-Valentine zu widmen.
Workshop "Center for Networked Intimacy"
Dienstag, 3. August von 17:00 bis 20:00 Uhr
bei Schönwetter treffen wir uns in der FLUT Kunstuni Linz, Ars-Electronica-Straße, 4040 Linz, Österreich (Urfahranermarktgelände),
bei Schlechtwetter findet der Workshop im servus.at clubraum c/o STWST, 1.Stock, Kirchengasse 4, 4040 Linz statt.
Bitte um Anmeldung unter teilnahme@servus.at, max. 8 Teilnehmer. Wir werden 5G 3G testen & Masken verwenden!
Abschlusspräsentation
Samstag 7. August von 15:00 bis 18:00
im servus Clubraum @STWST, 1. Stock
Artikel in der Versorgerin
Mehr über den Kontext der Arbeit können Sie in der Ausgabe #21 der Versorgerin- September 2021
Dasha Ilina ist eine russische Digitalkünstlerin, die in Paris, Frankreich, lebt. In ihrer Arbeit untersucht sie die Beziehung, die wir zu den digitalen Geräten entwickeln, die wir täglich benutzen, insbesondere in Bezug auf den menschlichen Körper. Ilinas Arbeit dreht sich um die Begriffe Pflege und Technologie, DIY-Praktiken und Low-Tech-Lösungen, um verschiedene Themen wie Telefonsucht, technikbezogene Gesundheitsprobleme und Privatsphäre im digitalen Zeitalter zu untersuchen. Sie ist die Gründerin des Center for Technological Pain, eines Zentrums, das DIY-Lösungen für durch digitale Technologien verursachte Gesundheitsprobleme vorschlägt, wofür sie auf der Ars Electronica eine Ehrenerwähnung erhielt. Ilinas Arbeiten wurden in Institutionen wie dem Centre Pompidou (FR), MU Artspace (NL), Gaîté Lyrique (FR), Hartware Medienkunstverein Dortmund (DE), NeMe (CY) sowie bei verschiedenen Vorträgen, Workshops und Performances international ausgestellt. Sie ist außerdem Ko-Direktorin der NØ SCHOOL.