RFID - Kleine Funkchips auf Reisen!
Funkchips werden in Reisedokumenten, Schließsystemen, Schuhsohlen, Autoschlüssel, Haustieren, Kleidergeschäften, Bibliotheken, Themen Parks, Schulen, Gefängnissen und bei Großveranstaltungen benutzt.
RFID steht für Radio Frequency Identification und ist ein Verfahren zur automatischen, drahtlosen und damit unsichtbaren Identifzierung von Gegenständen und Lebewesen. RFID eignet sich zum kontaktlosen Speichern und Senden von Daten, kann über Vorlieben oder Gewohnheiten von Personen Auskunft geben oder auch Wege einer Person oder eines Gegenstandes nachvollziehbar machen.
Während RFID für Regierungen und Industrie eine ökonomische Innovation bedeutet, bringt RFID laut FuturistInnen die nächste Stufe der Vernetzung.
2007 wurden 1,7 Milliarden Chips produziert, laut Prognosen wird sich der Absatz in den nächsten Jahren weiter dramatisch erhöhen. Als technische Innovation oder im Rahmen von Sicherheitsmaßnahmen sind solche Funkchips schon jetzt Teil unseres Alltags, vielfach ohne unser Wissen, denn RFID wurde und wird ohne öffentliche Debatte über Risiken und Nebenwirkungen eingeführt. Wer würde denn auch Technologien in Frage stellen, die prinzipiell dafür gedacht sind, das Leben zu vereinfachen, Wartezeiten zu verkürzen, Abläufe reibungsloser zu machen oder gar bezweifeln, was als sicher gilt, nicht sicher ist? Ende 2007 startete servus.at mit einer Recherche zum Thema RFID und führte Interviews mit ExpertInnen.
Diese Beiträge wurden als Videos online frei zugänglich gemacht. Auch der normale Amtsweg zur Ausstellung eines neuen Reisepasses, dem so genannten Sicherheitspass wurde filmisch dokumentiert. Der Reisepass enthält seit 2006 aufgrund einer EU-Richtlinie einen RFID-Funkchip, auf dem alle Daten nochmals digital und verschlüsselt gespeichert sind, ab 2009 kommt zusätzlich auch noch ein Fingerabdruck dazu. Kurz nach der Einführung in Holland, in England und Deutschland gelang es technischen ExpertInnen allerdings die Sicherheitspässe zu klonen. Wem die Sicherheitspässe also zu unsicher sind, sei es geraten, den Chip in eine Aluminiumhülle zu stecken, um so ein unbemerktes Auslesen zu unterbinden.
Die nahe liegende Frage einer mündigen BürgerIn nach einem Kontrollinstrument, um die gespeicherte Information überprüfen zu können, wurde im Bürgerservice-Center mit Erstaunen verneint. Im Übrigen ist der Pass im Falle eines defekten Funkchips immer noch gültig, der/die Betroffene darf sich höchstens auf eine intensivere Auseinandersetzung mit den Grenzbeamten freuen. Die zunehmende Vernetzung von Dingen und Informationen führt zu der Erkenntnis, dass es in digitalen Netzwerke kein Vergessen und Verschwinden mehr gibt.