Über das Projekt Solar Wlan Turm

Projekt: 

1986 wurde in der Nähe des Brucknerhauses Linz in sieben Tagen ein Turm von KünstlerInnen aus dem Umfeld der Stadtwerkstatt (www.stwst.at) errichtet. In 7 Tagen wurde zum Thema Arbeit/Kunst- Kunst/Arbeit ein symbolisches Zeichen in Form eines Turmes im Durchmesser von drei Metern gesetzt. Bis heute existiert dieser Ziegelturm und "erinnert" an diese Aktion vor mehr als 20 Jahren.
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In der langen Zeit hat sich einiges verändert - der Begriff und die Praxis der Arbeit, wie der Kunst. Um mit dem denkmalartigen Charakter dieser Arbeit zu brechen will servus.at dem Turm einen neuen Sinn zuführen. Der Ziegelturm soll als unabhängiger solarbetriebener Medienturm "aufgerüstet" werden und das servus.at WLan (Wireless Local Area Network) Netz über die Donau erweitert werden. Die Intention dieser Umsetzung neben einem öffentlich angebotenen Service der Stadt Linz (HotSpots) ist den Umgang mit Technologie als Werkzeug selbst gestalten zu können. Für Leute, die an der Donaulände wirless online gehen wollen werden 2 oder mehr verfügbare Netze zur Auswahl stehen.

"Infrastruktur ist in Industriegesellschaften traditionell die Domäne des Staates und großer Konzerne. Anders als z.B. die Mobilfunknetze, die zentral geplant, gebaut, verwaltet und betrieben werden, mit dem Ziel, den Profit zu maximieren, folgen die Freien Netze dem Leitbild einer Netzwerk-Allmende. Die Netzwerk-Allmende ist ein Sonderfall der digitalen Allmende, ein Begriff, der in den letzten Jahren im Zuge der Diskussion um das geistige Eigentum in den Mittelpunkt rückte (Grassmuck 2002). Die Verwendung des Begriffs Netzwerk-Allmende verdeutlicht, dass es dabei nicht nur um technische Netze als Träger von Informationen geht, sondern um die Ermöglichung und Verdichtung menschlicher Handlungsoptionen. Damit die Netzwerk-Allmende entstehen kann, müssen eine Reihe von Voraussetzungen gegeben sein.

Die wahrscheinlich wichtigste Voraussetzung sind offene Standards. Die Kommunikation im Internet beruht auf den Internet-Potokollen TCP/IP. Diese wurden ursprünglich zwar im Auftrag des US-Militärs entwickelt, die Ergebnisse der Entwicklung wurden jedoch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf der Basis dieser Tradition sind alle Internet - Protokolle frei und öffentlich zugänglich. Text aus "Auf freien Wellenlängen": Funknetze als techno-soziale Entwürfe." Armin Medosch

Im August Aufbau des Internet Gateways am Dach der Stadtwerkstatt. Dafür wurde ein neuer Antennenmast gebaut. Die Hardware des Internet Gateways besteht aus einem Linksys WRT54GL und einer 12dBi Rundstrahl Antenne. Mit Strom wird das Gateway über "Pseudo Power over Ethernet" versorgt. (eine selbstgebastelte PoE Lösung. Die Software am Gateway: Als Betriebsystem kommt die LINUX Distribution OpenWRT - Kamikaze zum Einsatz. Das Mesh-Routing wird über OLSR gemacht. Außerdem läuft auf dem Gateway ein OpenVPN Server um Funkinseln via Tunneling in das Funkfeuernetz zu integrieren. September/Oktober/November: Planung und Realisierung des Solarbetriebenen Funkfeuerknotens und Accespoints im Turm der STWST an der Donaulände. Hardware : Stromversorgung: 160W Solarpanel, 230AH Bleiakku, 20A Laderegler. Router: Alix 3c2 von PC Engines, 2xAtheros 5xxx WLAN Interfaces, 2x8dBi Rundstrahler Antennen. Dieser Knoten erweitert das Funkfeuernetz und stellt ausserdem einen offenen Accesspoint für die Anbindung von mobilen Endgeräten ans Internet (über das Funkfeuer Netz) zur verfügung. Software: Als Betriebsystem kommt debian etch zum Einsatz. Das Mesh Routing wird auch hier über OLSR gemacht. Der Accespoint verwendet fürs Management den hostapd - "Server". Das Monitoring der Stromversorgung geschieht mittels selbstge- schriebener Munin (Monitoring Software) - Plugin Skripte.